Island

Zwischen Gletschern und Vulkanen  (Reisebericht und Route)


Der Reisebericht als Tagebuch

Island 2017: 11 Tage in der 2. Augusthälfte 2017. Rund 3.300km, davon rund ein Drittel Schotterpiste bzw. Aschepiste.


Die Route (Übersicht):

Die Route als grobe Übersicht Die Tour auf die Halbinsel Snæfellsnes mit dem Kirkjufjellfoss gehört nicht zur Route 2017, sondern fand bereits in 2016 statt.



Tag 1: Keflavik - Gullfoss - Glymur - Búðardalur

Es ist kurz nach Mitternacht, der Tag also erst wenige Minuten alt. Wir schwimmen in einer Menschenmasse Richtung Gepäckausgabe. Am Vorabend sind wir in Hamburg gestartet und kurz vor Mitternacht bei Regen in Keflavik gelandet. Um kurz vor 2 sitzen wir dann endlich im Mietwagen (4*4) und fahren bei Dunkelheit und Regen Richtung Gullfoss. Eine Hotelübernachtung lohnt sich für eine solche angebrochene Nacht nicht, also haben wir beschlossen, den Sonnenaufgang um 4:50 Uhr am Gullfoss zu erleben. Um kurz nach 4 Uhr (nach einer Kaffeepause an einer Tankstelle nahe Reykjavik) kommen wir dort an. Bis auf ein kleines Wohnmobil ist der Parkplatz leer. Es wird hell, aber über uns ist eine geschlossene Wolkendecke aus der Regen fällt. Egal, Jacken an und über den Holzweg auf das Donnern der Wassermassen zugehen. Außer uns kein Mensch weit und breit, nur wir beide und die in die Schlucht stürzenden Wassermassen. Plötzlich wird der Himmel heller, direkt hinter dem Wasserfall, dort wo die Sonne aufgehen soll, reißen die Wolken auf. Zurück zum Auto, Kamera und Stativ holen. Außerdem scheint es auch nicht mehr zu regnen, die Tropfen kommen vermutlich von der Gischt. Es ist 5 Uhr und plötzlich bricht die Sonne am Horizont hervor. Leuchtend rot taucht sie die Szenerie in orangenes Licht. Jetzt wissen wir, warum der Gullfoss „goldener Wasserfall“ genannt wird. Fantastisch. Als wir um kurz nach 6 Uhr aufbrechen, sehen wir unten an der Kante einen einzelnen Menschen. In rund 3 Stunden wird es hier anders aussehen, dann werden die ersten Busse kommen und das Restaurant am Parkplatz wird öffnen.

Weiter geht es zu den Geysiren. Hier sind wir schon nicht mehr ganz allein. 100m vor uns gehen 2 Leute mit einem Stativ auf den Strokkur zu. Nachdem wir die ersten Ausbrüche erlebt haben, kommen weitere Menschen. Letzte Station an diesem Morgen ist der Nationalpark Pinkvellier mit der Allmännerschlucht. Mittlerweile ist es 8:45 Uhr und es sind schon einige Menschen unterwegs. Um 11 Uhr sitzen wir wieder im Auto und fahren Richtung Wasserfall Glymur. Mit dem Tag sind wir bisher sehr zufrieden. Allein der Sonnenaufgang am menschenleeren Gullfoss war phantastisch.

Die letzten Kilometer zum kleinen Parkplatz sind Schotterpiste. Von dort sind es rund 1,5 km Wanderung bis zum Glymor (ja, ein Wasserfall ohne "foss"), dem mit 196m zweithöchsten Wasserfall Islands. Und die Wanderung hat es in sich: Es geht durch eine Höhle, über einen Baumstamm (der vom letzten Regenschauer glitschig ist) und hat einige sehr steile Passagen. Aber es hat sich gelohnt, der Blick in die enge Schlucht mit den herabstürzenden Wassermassen ist eindrucksvoll.

Abends kommen wir dann bei unserem ersten Bed & Breakfast in Búðardalur an. Neben dem Haupthaus wohnen wir in einer kleinen, aber gemütlichen Holzhütte, nur 50m vom Fjord Hvammsfjörður entfernt. Es war ein langer aber sehr ereignisreicher Tag.


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Tag 2: Búðardalur - Látrabjarg - Búðardalur

Da wir etwas Schlaf nachzuholen haben, wird heute erst etwas später gefrühstückt. Anschließend geht es los zu den Westfjorden (Vestfirðir). Wir wollen heute bis zum westlichsten Punkt von Island, dem Voglfelsen Látrabjarg. Nur durch eine relativ schmale Landzunge mit dem restlichen Island verbunden, ragen die Westfjorde (Vestfirðir) wie die Finger einer Hand weit in den Nordatlantik hinein. Das Wetter ist traumhaft, Sonne und 20° lassen die Fahrt zu einem tollen Erlebnis werden. Die Straße (zum großen Teil Schotterpiste) zieht sich oft direkt am Wasser lang, viele Fjorde müssen also umfahren werden. Manchmal geht es aber auch über den Berg zum nächsten Fjord; die Steigungen sind teilweise erheblich. Aber die Landschaft ist traumhaft, man kann sich kaum satt sehen. Die Straßen sind leer, nur gelegentlich sieht man ein anderes Fahrzeug. Dieser Teil Islands gehört zu den am dünnsten besiedelsten Teilen des Landes. Und auch die meisten Touristen lassen die Westfjorde bei ihrer Rundreise links liegen.

Am Nachmittag kommen wir in Látrabjarg an, dem westlichsten Punkt Europas. Ein kleiner Parkplatz neben einem kleinen Leuchtturm oben auf den Klippen. Bis zu 400m ragen die Klippen hier senkrecht aus dem Meer heraus. Neben uns sind noch 2 Dutzend weitere Pkw da. Wir gehen los zum Klippenrand, dahin, wo schon 3 andere Personen auf dem Bauch liegen und in die Tiefe gucken. Von einem kleinen Vorsprung kann ich erkennen, dass genau unter ihnen einige Papageitaucher (Puffin) die Sonne genießen. Meine Freude ist groß, obwohl es schon Mitte August ist, sind noch einige Puffin vor Ort. Als die 3er-Gruppe aufsteht winkt man mir zu und gibt mir ein paar Tipps. Vorsichtig robbe ich auf dem Bauch zur Kliffkante und wage den Blick in die Tiefe. Direkt unter mir, nur etwas mehr als 1m entfernt hockt ein Puffin. Nach einem kurzen Blick in meine Richtung wendet er sich gelangweilt ab. Einige Meter rechts und links von dieser Stelle sind noch einige weitere, bewohnte Puffin-Höhlen.

Da es schon recht spät ist, nehmen wir auf dem Rückweg nach Búðardalur die gleiche Route. Die untergehende Sonne verwandelt die aus dem Meer aufsteigenden Berge in rotglühende Felsen. Ein wahrer Augenschmaus.


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Tag 3: Búðardalur - Grenivik

Noch vor dem Frühstück mache ich einen kleinen Spaziergang am Strand von Búðardalur. Offenbar sehr zum Missfallen eines Austernfischers. Immer wieder fliegt er laut schreiend nur wenige Meter über mich hinweg. Nachdem er dann für einige Minuten nicht mehr zu sehen war, hat er seine "Angriffstaktik" geändert. Im Tiefflug kommt er immer wieder direkt auf mich zugeschossen, um erst 2-3 m vor meiner Nase in die Höhe zu ziehen. Eine Isländerin, die mir mit ihrem Hund entgegen kommt, hat der Austernfischer dagegen nicht beachtet.

Nach dem Frühstück brechen wir auf Richtung Grenivik an die Nordküste. An der Küstenstraße der Halbinsel Vatnsnes endecken wir eine kleines Schild, dass auf Robben hinweist. Wir folgen dem Feldweg bis zu einem kleinen Parkplatz mit ein paar Autos. Nach wenigen 100m Fußweg erreichen wir eine kleine Hütte direkt am Ufer. Vor den großen Fenstern liegen Ferngläser bereit, um die Robben im Wasser und auf einen kleinen, ca. 50m entfernten Felsinsel, beobachten zu können. Auch 200m weiter, in einer kleinen Bucht, können wir Robben beobachten.

An der großen, im Wasser stehenden Felsformation Hvítserkur, die wir ein bis 2 Stunden später erreichen, ist mehr los. Der Parkplatz ist größer, mehr Autos und mehr Menschen auf einer Aussichtsplattform oben auf den Klippen. Aber nur wenige Besucher gehen den schmalen und steilen Pfad hinab zum Wasser.

Gegen 18:30 Uhr erreichen wir unser Bed & Breakfast in Grenivik. Das Guesthouse liegt direkt am Fjord Eyjafjörður, nur durch eine kleine, kaum befahrene Straße vom Wasser getrennt. Von unserem Zimmer haben wir einen tollen Blick auf den Fjord. Als wir vom Essen zurück kommen geht die Sonne knallrot über dem Fjord unter. Also rein in den Whirlpool auf der Terasse des Guesthouse und den Sonnenuntergang im warmen Wasser genießen. Ein traumhafter Abschluß eines schönen Tages.


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Tag 4: Grenivik - Eyjafjörður - Goðafoss - Grenivik

Wir sitzen am Früstückstisch und lassen uns die hausgemachten Kleinur (isländisches Schmalzgebäck) schmecken. Gelegentlich können wir durch das große Fenster draußen im Fjord Eyjafjörður den Blas von einem Wal sehen. Vor dem Fenster steht ein Fernglas zur genaueren Beobachtung bereit. Und die Sonne kämpft sich auch langsam durch die Wolken.

Auf der Fahrt von Grenivik nach Akureyri legen wir einen Zwischenstopp an der Laufáskirkja ein. Nebenan sind einige schön restaurierete Torfhäuser, die heute zum Laufás Museum gehören. Etwas später bummeln wir durch Akureyri, oben von der Akureyrarkirkja hat man einen schönen Blick auf Hafen und Fjord. Wir fahren weiter Richtung Norden nach Siglufjörður durch die wunderschöne Landschaft am Eyjafjörður. Da wir um 14 Uhr eine Reservierung in Hauganes zum Whale Watching haben, schaffen wir es nicht ganz bis Siglufjörður. Also drehen wir um und fahren nach Hauganes. Die Sonne hat sich mittlerweile ganz versteckt und es gibt einen kurzen Regenschauer. Während wir in unseren roten Schutzanzügen den zum Walbeobachtungsboot umfunktionierten Fischkutter betreten, bricht die Sonne wieder durch. Schon 10 Minuten nach dem Ablegen sehen wir die ersten Buckelwale. Eine 3er-Gruppe bietet ein tolles Schauspiel, ein Wal nach dem anderen taucht ab und reckt dabei seine Fluke hoch in die Luft. 5 bis 10 Minuten später tauchen sie wieder auf, einer nach dem anderen und das Schauspiel beginnt von vorne. Zwei mal tauchen die Buckelwale direkt neben unserem Boot auf, ein eindrucksvolles Erlebnis.

Als letzte Station des 4. Tages haben wir den Wasserfall Goðafoss auf dem Plan. Da dieser fast direkt an der Ringstraße N1 liegt, sind die Parkplätze mit Pkw und Bussen gut gefüllt. Zurück in Grenivik geht es erst zum Essen in das einzige Restaurant des Ortes und anschließend lassen wir den Tag im Whirlpool des Guesthouse ausklingen.


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Tag 5: Grenivik und Umgebung

Es ist kalt (ca. 6 Grad) und es hat bis eben geregnet. Jetzt klart es auf und wir fahren von Grenivik aus die F839 Richtung Küste. Die Straße ist matschig, statt Brücken muss man an Furten die Bäche bzw. die kleinen Flüsse queren. Und dann haben wir doch die Grenzen eines Allradfahreuges überschritten: mit dem Unterboden aufgesetzt drehen alle 4 Räder des Wagens durch, nichts geht mehr. Etwa 2,5 Stunden später sind wir vollkommen durchnässt, mit Matsch überzogen und durchgefroren. Alle Versuche, den Wagen irgenwie wieder frei zu bekommen waren bisher vergeblich. Und Handy-Empfang gibt es in dieser Gegend nicht. Endlich kommt ein anderes Auto die Straße lang und wir werden freigeschleppt.

Zurück im Grenivik Guesthouse wird erst mal heiß geduscht und der Wirt Ingolfur bietet uns an, die dreckigen Klamotten in die Waschmaschine zu stecken. Anschließend bietet er uns noch eine Tour mit seinem Jeep rund um Grenivik an. Mittlerweile haben sich die Regenwolken verzogen und gelegentlich blinzelt sogar die Sonne durch die Wolken. Den letzten Abend in diesem Bed&Breakfast haben wir natürlich wieder im Whirlpool auf der Terasse verbracht.


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Tag 6: Grenivik - Dettifoss - Reyðarfjörður

Wir verabschieden uns von Ingolfur und fahren Richtung Husavik. Das kleine Städtchen gilt als Hochburg des Whale Watching. Neben einem Walmuseum bieten hier einige Anbieter Walbeobachtungsfahrten an. Nach einem Bummel durch den Ort und Hafen geht es weiter die Küste entlang. Um die Lndschaft besser genießen zu können halten wir oft an oder fahren kleine Feldwege hinunter zum Meer.

Weiter geht es auf der 864, der Schotterstraße östlich des Jökulsá. Der Fluss muss hier mehrere Wasserfälle überwinden. Der Dettifoss ist der bekannteste; er gilt in der Kombination aus Wassermenge und Fallhöhe als gewaltigster Wasserfall Europas. Über eine Breite von rund 100m stürzen hier gewaltige Wassermassen rund 45m in die Tiefe. Während auf der gegenüberliegenden Westseite des Flusses eine Aussichtsplattform bequemen Zutritt zu diesem eindrucksvollen Naturschauspiel bietet, muss man hier auf der Ostseite über Stock und Stein einem kleinen Pfad folgen, um an die Schlucht zu kommen. Aber auch der Hafragilsfoss einige Kilometer flußabwärts bietet mit seiner Fallhöhe von 27m ein beeindruckendes Naturerlebnis.

Am Abend erreichen wir den Ort Reyðarfjörður und beziehen unser Bed & Breakfast für die kommende Nacht.


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Tag 7: Reyðarfjörður - Dynjandi Guesthouse bei Höfn

Nach einem ausgiebigen Frühstück sitzen wir im Auto und fahren die Küste lang. Bis wir die Ringstraße N1 erreichen, sehen wir nur gelegentlich ein anderes Auto, aber auch auf der N1 ist fast nichts los. Wir können die traumhafte Küstenlanschaft richtig genießen. Als wir den Fjord Berufjörður umrunden machen wir den ersten Abstecher. Über die Gravel Road 939 geht es ins Inland. Am Folaldafoss sind wir ganz alleine.

Zurück auf der Ringstraße N1 geht es weiter Richtung Südwesten. Einen weiteren Abstecher machen wir auf der F980. Am Nachmittag haben wir unser nächstes Bed&Breakfast fast erreicht und wir biegen ab Richtung Stokksnes. Dabei handelt es sich um eine Landzunge, die weit in den Atlantik hinein reicht. Das vom Meer umgebene Bergmasiv Klifatindur mit seinen markanten Spitzen Vestrahorn und Brunnhorn sind ein Fotohighlight. Die Straße auf der Halbinsel ist ab dem Café Viking gesperrt. Wenn man dort 900ISK zahlt, darf man aber weiter fahren.

Wir sitzen in Höfn beim Abendessen; die Wirtin vom Guesthouese hat uns ein gutes Restaurant in Höfn empfohlen. Gut gesättigt sehen wir aus dem Fenster, als plötzlich die Abendsonne durch die Wolken bricht. Also ab ins Auto und zurück nach Stokknes. Die ins rote Licht getauchte Landschaft der tief stehenden Sonne ist ein Traum. Und sogar einige Pferde stehen wie bestellt vor dem Wasser.


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Tag 8: Dynjandi Guesthouse - Beindasholt bei Hella

Ein großer Parklaptz, viele Busse, Autos und noch mehr Menschen. Nachdem wir die vorangegangenen Tage abseits der Touristenströme unterwegs waren, sind wir jetzt an der Gletscherlagune Jökulsárlón angekommen. Noch vor einer Stunde waren wir am kleinen Gletschersee Heinabergslón, nicht ganz so schön und groß wie Jökulsárlón, aber dort waren wir fast alleine. Trotzdem ist die Glacier Lagoon ein tolles Erlebnis, Eisberge vor einem Ausläufer des riesigen Gletschers Vatnajökull; und gelegentlich tauchen auch Robben auf.

Wir fahren weiter Richtung Südwesten und machen einen längeren Zwischenstopp an dem Canyon Fjaðrárgljúfur. Weitere Stationen sind der Ort Vík í Mýrdal sowie die Wasserfälle Skógafoss und Seljalandsfoss. Viele weitere Wasserfälle sind von der Ringstraße N1 aus zu sehen. Wir genießen im Vorbeifahren, wie sie in der mittlerweile tiefstehenden Abendsonne glänzen.


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Tag 9: Beindasholt - Háifoss - Landmannalaugar - Beindasholt

Der Text der Tagestour kommt noch.


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Tag 10: Beindasholt - Reykjvik

Der Text der Tagestour kommt noch.


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Fortsetzung folgt ...